Über Frieden nachdenken und sprechen – für Frieden handeln!

Und was ist mit der Demokratie?

Nur ein Beispiel: 25.000 bei einer Demo gegen Rechts in Osnabrück – gut so! Ich hoffe, da waren ganz viele NaturFreund*innen dabei. Wer allerdings auch dabei war als einer der Hauptredner, ist Boris Pistorius, SPD-Verteidigungsminister. Ist das gut so?

Die Teilnahme bekannter Politiker bei den aktuellen Demos gegen Rechtsextremismus sieht der politische Soziologe Rüdiger Schmitt-Beck kritisch: […] Politiker sollten nicht versuchen, die Proteste in der Hoffnung auf Wählerstimmen zu kapern.“ [Quelle: Nordwestzeitung, 27.1. 2024, S. 6] Abgesehen davon – ist es nicht zumindest irritierend, dass dieser Pistorius, der ganz offiziell von „Kriegsertüchtigung“ als Ziel für Deutschland redet, sich gleichzeitig für Waffenlieferungen einsetzt und uns darauf einstimmen möchte, daß Krieg in Europa wieder eine reale Option sei?

Wir NaturFreund*innen haben in vielen Jahren immer die beiden Themen zusammen gedacht: Gegen Rechts und für Demokratie, UND gegen Aufrüstung, Waffenlieferungen und Kriege und für Frieden! Bitte lasst uns das nicht aufgeben – wer sich um Demokratie sorgt, muss sich auch Sorgen um Kriegs-Risiken machen, wer gegen Rechts ist, möge bitte nicht der rechten (AfD und andere) Taktik aufsitzen, unsere Themen zu besetzen und für sich umzudeuten und zu nutzen: nur weil die AfD (in Teilen) für Frieden (welchen Frieden denn?) eintritt, heißt das nicht, dass wir unsere pazifistischen oder zumindest friedensorientierten Ziele aufgeben müssen!

Könnte man es nicht auch so sehen:

Die Dauerfixierung auf die AfD und das inflationäre, undifferenzierte ‚Nazi, Nazi‘-Geschrei ist auch eine willkommene Ablenkung von den aktuellen Problemen, eine Ablenkung von den Schwächen der Regierung und der Opposition, von den Differenzen zwischen den Parteien und mancher einfältigen Haltung in internationalen Fragen. Die [sog.] Allianz der Mitte deckt all dies zu mit dem Mantel des Republikschutzes, des verbalen Antifaschismus und des entpolitisierenden Gesangs vom notwendigen Zusammenhalt. Das allein wird die Republik nicht retten.“ [Quelle: Wolfgang Michal, in: der Freitag, Nr. 4, 25.1. 2024, S. 7]

Konkret bitte – was wünsche ich mir?

Vorschlag 1:

Ich schlage der GZW-Redaktion eine regelmäßige Kolumne vor, in der es um BEIDES gehen darf und soll, in der wir miteinander diskutieren, Argumente austauschen, und Ideen zum Handeln für den Frieden finden, und vor allem: wo wir endlich uns von der Fixierung auf die Debatte befreien, ob und wie viele und welche Waffen denn nun geliefert werden sollen, sondern uns darauf konzentrieren, welche Lösungen, Strategien, Möglichkeiten eine Friedensorientierung bieten kann, und was zu tun wäre, um Schritte in Richtung Frieden zu gehen, statt in die Mainstream-Debatte „Frieden durch Krieg“ einzusteigen.

Hier können eigene Textbeiträge ihren Platz finden, aber auch gern Verweise und Links auf Debatten-Beiträge von Anderen.

Vorschlag 2:

Ich wünsche mir eine Gruppe von NaturFreund*innen, die sich zum Thema Frieden und Demokratie austauschen und naturfreundliche Positionen dazu entwickeln und Aktionen planen möchten – dieser Austausch könnte zunächst virtuell beginnen, aber auf jeden Fall auch im persönlichen Gespräch möglich sein. Virtuell: Das niedersächsische NaturFreunde-Abendcafé am 14. Februar könnte eine erste Plattform für so einen Austausch sein, bei dem sich eine solche Aktionsgruppe bildet. Dann zeitnah ein Treffen in einem Naturfreundehaus. Und dann sehen wir weiter!

Interessierte Menschen können sich gern über die GZW-Redaktion an mich wenden – zusammen schaffen wir das!
redaktion@nf-nds.de